Hat das Heizen mit Holz eine Zukunft? Lohnt es sich noch, einen Grundofen einzubauen?

Politik ist ein wandelbares Ding. So wurde bis zum August 2022 noch der Einbau von Holz verbrennenden Pelletheizungen staatlich gefördert und nun wird darüber diskutiert, ob man das Heizen mit Holz nicht gleich ganz verbietet. Die Aussagen und Signale sind widersprüchlich, denn was politisch diskutiert wird, stimmt nicht überein mit aktuellen Beschlüssen zum Thema Holz als Energieträger.
Kann man sich unter diesen Umständen noch trauen, sich eine hochwertige Holzheizung wie einen Grundofen in das eigene Haus einzubauen?

Die Antwort lautet: UNBEDINGT.

Warum ist ein Grundofen ein Beitrag zur Energiewende?

In der Charta für Holz , die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft erarbeitet wurde, heißt es:
„Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung bestehen auch bei der energetischen Holzverwertung außerhalb der Holzwirtschaft, […]. Auch in Privathaushalten können Wirkungsgradverbesserungen und damit höhere Effizienzen der Einzelfeuerstätten erreicht werden. Zudem können durch diese Maßnahmen positive Nebeneffekte wie die Verringerung von Feinstaubemissionen erreicht werden.“  (Quelle: https://www.charta-fuer-holz.de/charta-handlungsfelder/material-und-energieeffizienz/handlungsbedarf-im-detail)

Darüber hinaus Holz gilt nach wie vor als erneuerbare Energie, wie in den Trilog-Verhandlungen zwischen EU-Kommission, Parlament und Rat zur Erneuerbaren Energien-Richtlinie (RED III) im März 2023 beschlossen wurde.(Quelle: https://www.wochenblatt-dlv.de/politik/entwarnung-brennholz-gilt-weiterhin-erneuerbar-572743)

Damit kann das Heizen mit Holz auch nach einem möglichen Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes – wenn es denn überhaupt kommt- zum nötigen erneuerbaren Energiemix gezählt werden.

Was ist mit der Feinstaubbelastung durch das Verbrennen von Holz?

Um die Feinstaubbelastung bei der Verbrennung von Holz zu reduzieren, muss ein gewöhnlicher Kaminofen, wie man sie aus Baumärkten und dem normalen Ofenhandel her kennt, einen Filter im Kaminrohr installiert haben.
Grundöfen sind dagegen wahre Meister, wenn es um niedrige Abgaswerte geht. Warum ist das so? Sie sind einfach effizient beim Verbrennen und holen das Maximum an Wärmeenergie raus. Im Brennraum entstehen sehr hohe Temperaturen, damit das Holz komplett und gleichmäßig verbrennt. Das Ergebnis: kaum Asche und kaum Staub in den Abgasen.

Der Rauch, der während des Abbrandes entsteht, wird nicht einfach in die Luft geblasen, sondern durch ein spezielles Rauchgassystem geleitet, wodurch die Wärme im Schamott gespeichert wird. Diese Wärme gibt der Ofen noch Stunden später an den Raum ab. Dank dieser cleveren Technik erfüllen Grundöfen nicht nur die Grenzwerte, sondern liegen oft weit darunter.

Die neue Kaminofenverordnung befreit ausdrücklich den Grundofen. Der Grundofen darf heute und nach dem 01.01.2025 weiter genutzt werden. Wer das Heizen mit Holz liebt, sich nachhaltig aufstellen will und dann noch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten will, kommt gerade im Jahr 2023 an einem Grundofen nicht vorbei.

Neben den Vorzügen der Technik, die ein Grundofen von Haus aus mit sich bringt, sprechen noch weitere Argumente für das Heizen mit Holz in einem Grundofen:

  1. Lokale Ressourcen: Holz ist eine lokale Ressource, die auch in unserem rohstoffarmen Land vorhanden ist. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas, die importiert werden müssen (derzeit sogar mit Dieseltankschiffen aus den USA), kann Holz oft aus der direkten Umgebung bezogen werden. Dies reduziert nicht nur den CO2-Fußabdruck durch Transport, sondern stärkt auch die lokale Wirtschaft und fördert die Unabhängigkeit von internationalen Energiemärkten. Ein Aspekt, der in diesen Zeiten wichtiger denn je ist.
  1. Nachhaltige Forstwirtschaft: In Deutschland und vielen anderen Ländern wird die Forstwirtschaft nach strengen Nachhaltigkeitskriterien betrieben. Das bedeutet, dass nur soviel Holz geschlagen wird, wie auch nachwachsen kann. So wird sichergestellt, dass der Wald als CO2-Speicher erhalten bleibt und gleichzeitig als nachhaltige Energiequelle genutzt werden kann.
  1. CO2-neutrales Heizen: Beim Verbrennen von Holz wird nur soviel CO2 freigesetzt, wie der Baum während seines Wachstums gebunden hat. Das macht das Heizen mit Holz zu einer CO2-neutralen Energiequelle. Zudem kann durch die Verwendung von Restholz aus der Forstwirtschaft oder Holzabfällen aus der Holzverarbeitung der CO2-Fußabdruck weiter reduziert werden. Ließe man das Holz im Wald liegen und verrotten, würde genauso viel CO2 freigesetzt wie bei der Verbrennung.
  1. Langlebigkeit und Robustheit: Grundöfen sind langlebig und robust. Sie sind geradezu für die Ewigkeit gebaut und stellen sicher, dass sie über sehr viele Jahre hinweg zuverlässig und nahezu wartungsfrei funktionieren. Dies macht sie zu einer zukunftssicheren Investition, die sich über die Jahre hinweg auszahlt. 
  1. Unabhängigkeit von der Stromversorgung: Im Gegensatz zu vielen anderen Heizsystemen benötigt ein Grundofen keinen Strom, um zu funktionieren. Dies macht ihn unabhängig von der Stromversorgung und damit besonders zukunftssicher, insbesondere in Zeiten, in denen Stromausfälle aufgrund von Belastungsspitzen oder Extremwetterereignissen zunehmen können.

Was bedeutet das zusammengefasst für die Investition in einen Grundofen?

Grundöfen stellen durch ihren hohen Wirkungsgrad der Holzverbrennung und Wärmespeicherung eine hoch effiziente und zukunftssichere Heizungsart dar. Sie nutzen lokale und nachhaltige Energiequellen, sind rechnerisch CO2-neutral, ausgesprochen langlebig und unabhängig von der Stromversorgung. Damit tragen sie nicht nur zum Klimaschutz und zur Energiewende bei, sondern bieten auch eine hohe Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit in unsicheren Zeiten. 

„Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun.“ Mahatma Gandhi.

 

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